Forschungsdesign des Institutes WFN
Wald-, Forst-, und Nachhaltigkeitsgeschichte (WFN) wird als eine interdisziplinär ausgerichtete Disziplin verstanden, die historisch-kritische Ökosystemforschung in Bezug auf gegenwärtige Umweltprobleme und das Implementieren und Sichern von Lösungsstrategien einer nachhaltigen Entwicklung verbindet. Um zentrale Fragestellungen der heutigen Forst- und Umweltpolitik zu klären, ist es von entscheidender Bedeutung, die Entwicklung historischer Ökosysteme durch menschliche Einflussnahme zu rekonstruieren. In diesem Kontext bietet die Etablierung des Institutes WFN über den Verein unter anderem eine herausragende Möglichkeit, der breiten Öffentlichkeit die besondere Relevanz von Forstwirtschaft und Umweltschutz im historischen und modernen Kontext nahezubringen. Das Verbinden von wissenschaftlicher Theorie und handlungsorientierter Praxis dient der Forschung und Museumspädagogik eine nachhaltige Zukunft lösungsorientiert und resilient zu gestalten. Wald- und Forstgeschichte in Verbindung mit Nachhaltigkeitsforschung untersucht ganzheitlich menschliche Einflüsse auf die langfristige Entwicklung von Ökosystemen. Ein zentrales Ziel des Institutes ist es, die komplexen Wechselwirkungen zwischen menschlichen Aktivitäten und natürlichen Ressourcen in der Umweltgeschichte wissenschaftlich zu analysieren und kritisch zu bewerten. Dabei ist nachhaltige Entwicklung beispielsweise als grundlegende Basis aktueller Umweltpolitik von entscheidender Bedeutung.
Für eine fundierte Rekonstruktion historischer Umweltsysteme im Schwarzwald sind verschiedene geistes- und naturwissenschaftliche Methoden bei der Auswertung historischer Schrift- und Sachquellen unabdingbar. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die durch den Verein angewandte Feldforschung. Die terrestrische Landschaftsanalyse gewährt vertiefende Einblicke in welcher Dimension historische Forst- und Umweltmanagementpraktiken adhuc nachwirken. Das Verknüpfen von Theorie und Praxis ist dabei elementar, um auch in der Wissenschaftskommunikation und Museumspädagogik die Synthese theoretischer Grundlagen und praktischer Handlungsweisen gewinnbringend zu verwirklichen.
Eine sensibilisierte Umweltwahrnehmung und Landschaftsanalyse stellen weitere wichtige didaktische Methoden dar, um Umweltveränderungen und deren Bedeutung für heutige Gesellschaften und Ökosysteme zu erkennen und zu vermitteln. Die Forschungsarbeit des Instiutes WFN ist dabei gleichermaßen inter- und transdisziplinär ausgerichtet. Relevante wissenschaftliche Synergien zeigen sich insbesondere bei inhaltlich gleichartig ausgerichteten Universitäten, Fakultäten oder Lehrstühlen.
Praxisbezogene Geschichtsforschung als Schlüsse zur erfolgreichen Museumpädagogik
In Veröffentlichungen, Vorträgen und in der Ausstellungskonzeption von Museum Münstertal spielt die praxisorientierte Bildung eine entscheidende Rolle. Theoretische Grundlagen bieten die notwendige Basis, aber erst durch die praktische Anwendung des erarbeiteten Wissens können interessierte Besucher/Innen ein tiefgehendes Verständnis für die Dynamiken zwischen Umwelt und Gesellschaft entwickeln. Das Vermitteln der Wald- und Forst- und Nachhaltigkeitsgeschichte im Kontext nachhaltiger Entwicklung beinhaltet daher auch praxisorientierte Exkursionen, die Interessierte in die Lage versetzen, historische und aktuelle Forst- und Umweltmanagementstrategien zu verstehen.
Perspektiven für die Zukunft
Eine zentrale Herausforderung, der sich das Institut stellt, ist die kritische Analyse historischer Gegenmaßnahmen bei nicht nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung und deren Übertragbarkeit auf die aktuelle oder zukünftige Übernutzungsproblematik natürlicher Ressourcen wie Boden, Wasser und Holz. Desgleichen sind historische Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft mit dem aktuellen Diskurs Klimawandel kritisch-analytisch zu vergleichen.
Die Etablierung des gemeinnützig getragenen Institutes für Wald-, Forst- und Nachhaltigkeitsgeschichte war deshalb ein wichtiger Schritt, um die zentralen Fragestellungen der gegenwärtigen nationalen Umweltpolitik zu adressieren. Durch die Kombination von historischen Analysen mit modernen wissenschaftlichen Methoden bietet die Wald- und Umweltgeschichtsforschung wertvolle Erkenntnisse für nachhaltige Zukunftsgestaltung. Eine praxisorientierte Forschung und Umweltbildung, die Theorie und Praxis miteinander verbindet, ist dabei in der Wissenschaftskommunikation und der Museumspädagogik von Museum Münstertal der Schlüssel, um Herausforderungen des Klimawandels und der nachhaltigen Ressourcennutzung besser zu begegnen.